MPU wegen Alkohol: Ablauf, Nachweise und Chancen auf ein positives Gutachten
Die Anordnung einer MPU wegen Alkohol ist eine der häufigsten Folgen nach Alkoholfahrten im Straßenverkehr. In diesem Blog zeigen wir detailliert, wie die MPU bei Alkoholdelikten abläuft, welche Nachweise notwendig sind und wie die Vorbereitung aussehen sollte.

So gelingt die Wiedererlangung des Führerscheins nach einer Alkoholauffälligkeit – Schritt für Schritt erklärt.

Wer mit zu viel Alkohol im Blut im Straßenverkehr auffällt, muss mit der medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) rechnen. In diesem Blog erläutern wir, wann die MPU angeordnet wird, wie der Ablauf konkret aussieht und welche Fehler man unbedingt vermeiden sollte. Zudem beleuchten wir die Rolle eines spezialisierten rechtsanwalt verkehrsrecht [traffic law attorney] in solchen Verfahren.


MPU wegen Alkohol: Ablauf, Nachweise und Chancen auf ein positives Gutachten

1. Wann wird eine MPU wegen Alkohol angeordnet?

Eine MPU wegen Alkohol wird immer dann angeordnet, wenn der Alkoholwert im Blut einen kritischen Wert überschreitet oder es zu wiederholten Verstößen kommt. Die wichtigsten Schwellenwerte:

  • Ab 1,6 ‰ Blutalkoholkonzentration – automatische MPU-Anordnung

  • Ab 1,1 ‰ bei Ausfallerscheinungen – MPU möglich

  • Wiederholte Auffälligkeit auch bei niedrigeren Promillewerten

  • Verweigerung der Blutprobe oder aggressives Verhalten bei der Kontrolle

Besonders gefährlich: Wer schon früher durch Alkoholkonsum auffällig war, muss oft mit strengeren Anforderungen rechnen.


2. Ablauf der MPU bei Alkoholdelikten

Der MPU-Ablauf bei Alkohol entspricht im Wesentlichen dem Standardverfahren, allerdings mit spezifischem Fokus auf das Trinkverhalten:

  • Medizinische Untersuchung: Leberwerte, allgemeiner Gesundheitszustand, Blut- oder Urintests

  • Psychologisches Gespräch: Reflexion über Trinkverhalten, Einsicht in die Gefahren, Strategien zur Rückfallvermeidung

  • Leistungstest: Konzentration, Aufmerksamkeit, Reaktionsvermögen

  • Gutachten: Gesamtauswertung mit Empfehlung für oder gegen Wiedererteilung der Fahrerlaubnis


3. Abstinenz oder kontrolliertes Trinken?

Je nach Einzelfall gibt es zwei Möglichkeiten:

a) Abstinenznachweis:

  • 6 oder 12 Monate lang völliger Verzicht auf Alkohol

  • Nachweise durch kontrollierte Urinproben oder Haaranalysen

  • Besonders bei schweren oder wiederholten Fällen notwendig

b) Kontrolliertes Trinken:

  • Reduzierter, bewusster Alkoholkonsum

  • Dokumentation in Form eines Trinktagebuchs

  • Nachweise über stabile soziale Verhältnisse und geändertes Verhalten

Die Entscheidung, welchen Weg man geht, sollte immer mit einem erfahrenen MPU Anwalt oder Verkehrspsychologen besprochen werden.


4. Typische Fragen zur MPU wegen Alkohol

Während der MPU wird großer Wert auf reflektierte, nachvollziehbare Antworten gelegt. Einige Beispiele:

  • Warum sind Sie damals in betrunkenem Zustand gefahren?

  • Wie hat sich Ihr Leben seit dem Vorfall verändert?

  • Wie gehen Sie heute mit Alkohol um?

  • Wie stellen Sie sicher, dass sich der Vorfall nicht wiederholt?

Diese Fragen zur MPU [questions about the MPU] sollten ausführlich und glaubhaft beantwortet werden.


5. Rolle eines rechtsanwalt verkehrsrecht bei Alkohol-MPU

Ein erfahrener rechtsanwalt verkehrsrecht [traffic law attorney] kann in vielen Punkten unterstützen:

  • Einschätzung, ob eine MPU rechtlich zulässig ist

  • Beratung bei der Wahl zwischen Abstinenz und kontrolliertem Trinken

  • Unterstützung bei der Organisation von Nachweisen und Gutachten

  • Einlegen von Widerspruch gegen unrechtmäßige Anordnungen

  • Vertretung vor der Fahrerlaubnisbehörde oder im Verwaltungsverfahren

Ein guter Anwalt klärt auch auf, welche Begriffe wie ordnung polizei [public order / police measures] oder „Sofortmaßnahmen“ tatsächlich rechtliche Grundlage haben – und welche nicht.


6. Häufige Fehler bei der MPU wegen Alkohol

Viele Betroffene scheitern an folgenden Punkten:

  • Keine oder unzureichende Nachweise

  • Bagatellisierung des Alkoholkonsums

  • Keine kritische Selbstreflexion

  • Unehrliche Antworten im psychologischen Gespräch

  • Kein klares Zukunftskonzept (z. B. Rückfallvermeidung)

Deshalb ist eine strukturierte MPU Vorbereitung entscheidend.


7. Was ist MPU? – Noch einmal kurz erklärt

Die MPU ist keine Strafe, sondern eine Möglichkeit, die eigene Fahreignung neu zu bewerten. Wer einsichtig ist, ehrlich reflektiert und entsprechende Verhaltensänderungen nachweist, hat eine realistische Chance auf ein positives Gutachten – auch bei einer MPU wegen Alkohol.


8. Fazit: Wer gut vorbereitet ist, besteht auch eine Alkohol-MPU

Die MPU wegen Alkohol ist eine zweite Chance – und kein Endurteil. Wer Verantwortung übernimmt, sein Verhalten ändert und sich intensiv vorbereitet, hat realistische Chancen auf eine positive Entscheidung.

 

Wichtig ist es, frühzeitig mit der Vorbereitung zu beginnen, Abstinenznachweise zu sichern und rechtliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen. So gelingt der Neustart mit klarem Kopf – und dauerhaftem Lerneffekt.

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